Eine weitere neue Attraktion erwartete uns dieses Jahr auf dem W:O:A. Na ja, so neu ist sie nicht mehr. Die Rede ist von E-Sports, das in den letzten Jahren vor allem bei der jüngeren Generation zusehens an Beliebtheit gewonnen hat. Mittlerweile knacken die Preisgelder bei großen Meisterschaften locker den 7-Stelligen Betrag. Und dieses Jahr war E-Sports zum ersten Mal durch die ESL Deutschland (E-Sports Liga) auch auf dem Wacken Open Air im Bullhead Circus vertreten. Doch funktioniert die Symbiose Metal und Zocken? Nach einem Interview mit Patrik am Samstag, einem der Betreuer im Bullhead Circus Zelt und der eigenen Einschätzung vor Ort. – Definitiv Ja! Patrik erzählte, dass im Vorfeld in den Social Media die Meinung dazu eher negativ war; allerdings hier auf dem Festival zu 100% positiv ausgefallen sei und sie im Zelt am Turnierabend etwa 7000 Gäste begrüßt hatten. Wahnsinn! Vielleicht war man nicht dabei, aber es war sichtbar, dass selbst vor dem Zelt die Hölle los gewesen war. Vielleicht sollte man Neuem erstmal eine Chance lassen und hinterher urteilen. Aber so einige Gedanken hatten wir nach dem Besuch im Bullhead Circus: Was will Wacken uns damit sagen? Ist es Zeit auch neue Wege zu gehen um das Publikum an der Stange zu halten? Na ja, zumindest Wacken war in den letzten Jahren immer ausverkauft und begeistert nach wie vor. Ziehen andere Festivals nun nach und entwickelt sich ein Musikfestival in Zukunft vielleicht zu einem Massenmedienspektakel? Es gibt viel Spielraum für Spekulationen aber egal wie man es persönlich fand oder findet: die Festivalbesucher sahen das scheinbar ähnlich. Wir zumindest sind mal gespannt ob E-Sports in den nächsten Jahren zu einem festen Bestandteil des W:O:A werden wird.
Anschließend zog es uns wieder ins Zelt. „Long Distance Calling“ (wie „Schiller“ für Metal) haben sich auf der Headbanger Stage die Ehre. Es war ein überraschend inspirierender Auftritt, der nachts um 01:00 Uhr auf einer Hauptbühne mit einer tollen Lasershow wahrscheinlich noch besser wirken würde, wenn auch einigen der Gesang fehlte – aber genau das macht die Band ja auch aus.
Danach brachten die Jungs von „Diablo Blvd“ das Zelt zum Beben. Die Belgier überzeugten und nahmen die Zuschauer mit.
Zurückauf dem Infield standen später „Arch Enemy“ auf dem Programm.Die Frage liegt nah, woher dieses zarte Persönchen ihre Stimme holt. Kurz: Die Band überzeugte auf ganzer Linie.
Als Höhepunkt des heutigen – letzten – Abends folgte nun um 21:30 Uhr auf der Harder Stage „Helloween“, die hier mit ihrer Welttournee „Pumpkins United“ in Wacken auftraten.
Ganze 2,5 Stunden verwöhnten sie uns mit einer grandiosen Bühnenshow und einem Mix aus Liedern querbeet ihrer ganzen Bandgeschichte. Ein Zusammenspiel zwischen dem bereits 1995 verstorbenen Drummer Ingo Schwichtenberg (als Einspieler auf der Leinwand) und dem aktuellen Schlagzeuger Daniel "Dani" Loeble brachte die Menge zum Kochen. Das Publikum war begeistert. Mit einem grandiosen Feuerwerk fand diese Vorstellung um Mitternacht ihr Ende und war schlichtweg nicht zu toppen, weshalb es unser letztes in diesem Jahr bleiben sollte. Nach einem unfassbar guten Essen möchte man schlichtweg nichts anderes mehr zu sich nehmen, um sich den guten Geschmack nicht nachträglich noch zu verderben.
Damit ist alles gesagt. Ein weiteres W:O:A der Extraklasse fand für uns sein Ende und wir freuen uns bereits aufs nächste Jahr, wenn es wieder heißt: „See you in Wacken, rain or shine!“
Thomas Neumann, Ronny Kühn & Vicky Schneider
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