WACKEN 2017 – 28 Jahre W:O:A

Donnerstag (03.08.2017)


Mit dem Donnerstag löst Wacken dann das Versprechen nach Schlamm ein, Kapitel No1: Regen bis 9 Uhr. Kapitel No 2: Als wir uns entschließen "Ross the Boss einen Besuch abstatten zu wollen, geht für eine halbe Stunde die Welt unter. Ein Hohelied auf Quechua. diese Zelte und dieser Pavillon suchen
Ihresgleichen und fördern die ein oder andere Bekanntschaft. Heute ist es Uwe, der nach seiner Karriere bei Vodafone (verantwortlich für das Wacken Netz) lieber Mehrfamilienhäuser baut, um nach seinem eigenen Zeitplan leben zu können. Hält man im Bekanntenkreis die Ohren offen, bestätigt sich, dass man mit Immobilien immer noch gut Geld scheffeln kann. Hier hat das aber kein Gewicht. Uwe ist einfach Uwe, der nette Kumpel von nebenan, mit dem man Grill, Pavillon, Bier und Gedanken teilt.
Leider müssen wir später mitbekommen, dass nicht jeder so viel Glück hatte, das Zelt von lieben Freunden geflutet ist. Doch haben helfende Hände und Decken das Problem vor Ort schnell behoben. In Wacken sieht man eben nicht weg. Auf dem Infield hat diese halbe Stunde deutliche Spuren
hinterlassen. Wacken ist wieder Wacken, aus Sandalen werden wieder Gummistiefel.

Ross the Boss
Nachdem der Spuk sich gelegt hat, geht es einmal durch die Mitte zu "Ross the Boss". Der ehemalige Manowar Mastermind Ross hält, was seine Vergangenheit verspricht und mehr. Ich hatte noch nie das Vergnügen, Manowar erleben zu dürfen. Wenn diese jedoch das hier toppen können, setze ich gerne ein neues persönliches Ziel. Spätestens mit "Hail & Kill" ist Bewegung vor der Bühne.

Status Quo
WOASchon im Jahr 1963 hatten die Rocker Status Quo geründet und stellen somit diedieses Jahr die älteste Band. Was aber nicht unbedingt zum Nachteil war. Bei Klassikern wie „In the Army now“, „Rock’n all over the World“ und „What ever you want“  hatten jung wie alt Spaß und kräftig mitgerockt. Klar merkt man hin und wieder das Sie nicht mehr die jüngsten sind, aber hey, ein großartiger Akt und Respekt in dem Alter noch so einen Auftritt  abzuliefern.

 

Europe
Eine Schachtel Zigaretten und zwei Shirts später wage ich (Euch ist sicher das schwindende Kollektiv aufgefallen…das mit den Menschen hatte gestern irgendwie besser funktioniert… J) den Weg zu Europe. Das letzte Treffen in Wacken ist bei mir in keiner guten Erinnerung, doch heuteWOA
stimmt alles. Auch wenn ich keinen Song bis zum Finale zuordnen kann, rocken die Jungs und auch nach knapp 40 Jahren Bandbestehen ist ordentlich Energie in der Luft. Vor allem die Kraft in Joey Tempest Stimme ist
bemerkenswert. Die Fans zünden jedoch leider erst so richtig zum Klassiker "The Final Countdown". Das hat die Kombo bei dieser Qualität heute wahrlich nicht verdient, ändern werden Sie es wohl nicht mehr können.

Bei meinem Ausflug zum Zelt, um die Kollegen zumindest mit einem Handtuch versorgen zu können, treffe ich Christian aus Leipzig, von dem ich hören muss, dass er mit einem ehrlichen Beruf sich es kaum noch leisten kann, in einer der schönsten Städte Deutschlands leben zu können. Ich finde es großartig, dass Leipzig unter anderem über die neue Seenlandschaft die Stadt attraktiver gestalten will, doch sollte diese Entwicklung nicht auf den Schultern der Arbeiterklasse ausgetragen werden.

Accept
WOADiesmal beglückten Accept mit einem 3 teiligen Auftritt die Wackenbesucher. Während der erste Teil dem üblichen entsprach ging es im zweiten Teil rein Instrumental mit Orchesterbegleitung des „Czech National Synphony Orchester“ aus Prag, weiter. Im dritten Teil erfreuten uns Accept wieder mit Gesang und dem Orchester im Hintergrund. Meiner Meinung nach eine grandiose Mischung. „Princess of the Dark“ mit Orchester genial. Gerne mehr davon.

 

Volbeat
Volbeat als Headliner? Es war mir vergönnt, den steilen Aufstieg der Johnny Cash / Metal Combo mit verfolgen zu dürfen, doch Headliner in Wacken ist schon eine Hausnummer. Die erste halbe Stunde ist geprägt von "Balladen" der neuerenAlben. WOADann packt Michael Poulsen seine Westerngigarre aus, um ein Tributeauf Wacken zu spielen… Hammer, wie geil ist das denn. Das Ganze kommt sehr ehrlich an und zeigt doch noch eine gewisse Demut vor diesem speziellen Auftritt als Headliner auf Wacken für Volbeat.
In gekonnter und gewohnter Manier schwenkt er über zu "Ring of Fire" um bei "Sad mans tongue" um in eine buntere Mischung aller Alben überzugehen. Sehr schön ist die Widmung von „Goodbye Forever“ an die viel zu jung von uns gegangen Chris Cornell (Soundgarden / Audioslave) und Chester Bennington (Linkin Park).
Überraschenderweise wird der Chor ebensowenig vom Band eingespielt, als WOADanko Jones bei der genial rotzigen Nummer „Black Rose“. Das wäre vor allem auf der Bühne schon ein Highlight gewesen, aber man kann ja nicht alles haben.
Den Abschluss bildet das Geniale, aus der Reihe tanzende „Still Counting“. Mission erfüllt. Auch wenn der ein oder andere Kuschelrock LP Song hätte weniger gespielt werden können, hat Volbeat bewiesen ein würdiger Wacken Headliner in einer Reihe mit Accept, Twisted Sister, Heaven & Hell und Motörhead zu sein.


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