SycronomicaNoch bevor die Sonne am höchsten Stand, schlugen Sycronomica Töne an, die sonst eher in die Dunkelheit der Nacht gehören. Die Band spielte Black Metal der Marke Dimmu Borgir, und wusste trotz der Uhrzeit doch einige eingefleischte Fans vor die Bühne zu locken, die das gesamte Konzert durchmoshten. Der eingängige Sound der Songs und die in Anbetracht des Platzes in der Running Order auffallende Virtuosität der Bandmitglieder lassen für die Zukunft hoffen, dass der eigentlich schon alt eingesessenen Band endlich der große Sprung gelingt. HelrunarDer Pagan-/Folk-Metal von Helrunar bestach durch viele atmosphärische Stellen, mit denen sich die Band durchaus von vielen anderen ihres Genres abhebt. Allgemein erfreut sich Pagan gerade einer wachsenden Beliebtheit, und davon dürfte die Band durchaus profitieren bzw. leistet einen ansehnlichen Beitrag hierzu. Secrets of the MoonDass strahlender Sonnenschein „Scheißwetter“ ist, konnte man von Secrets of the moon lernen, deren Sänger sich hierfür beim Publikum erstmal entschuldigte. Epische 15-Minuten-Songs, irgendwo zwischen Progressive und Black Metal, zogen den geneigten Hörer schnell in ihren Bann, und entschädigten für die ganz nach Genre-Manier eher statische Bühnenshow. Der Auftritt war auch hier eine vielversprechende Visitenkarte, die die Vorfreude auf kommende Werke der Combo noch steigert. Die Apokalyptischen Reiter Wie immer, wenn die Reiter spielen, sind einige Teile der Setlist im Stile einer „Best-of“-Zusammenstellung fest gesetzt – und gefühlte 300 Crowdsufer unterwegs. Und wie immer guckte sich der Sänger ein Opfer aus, das er zum Keyboarder Dark Tranquillity Dark Tranquillity waren in Deutschen Landen in den letzten Jahren eher häufiger zu Gast und so war es sehr erfrischend, dass sie anstatt einer Zusammenstellung Moonsorrow Wer Moonsorrow schon auf anderen Festivals diesen Sommer gesehen hat, wird festgestellt haben, dass sie aktuell häufig ein sehr ähnliches Set spielen: beide Songs von V – Hävitetty in Auszügen sowie Pimeä, einen neuen Song über – O-Ton Sänger Ville Sorvali – „große Steine“ und Sankaritarina. Die Kombination aus Moonsorrows meist über-10-Minuten-Songs und der 45 Minuten Spielzeit ließ leider nicht mehr zu, obwohl die Alben mehrere Stunden abwechslungsreiches Pagan-Material mit Black-Einschlag auf alle Fälle hergeben. Oomph Meine Erwartungshaltung war sehr groß. Stand doch die wahrscheinlich mit Abstand kommerziell erfolgreichste Band auf dem Programm, die in unseren Breitengraden immer in einem Atemzug, wenn auch nicht mit einem nahe kommenden Stellenwert, mit Rammstein genannt werden. Dementsprechend enttäuscht wurde ich. Das war ja mal gar nichts. Zumindest eine überzeugende Performance einer derart bekann CalibanCaliban spielten vor einer großen Menge an Fans, die sie sich über die Laufe der Jahre hart erarbeitet haben. Nicht umsonst gelten sie inzwischen als die Metalcore König SoulflyImmer wieder müssen sich Bands wie Ektomorf an diesem Maß aller Dinge des Tribal Metals messen lassen. Und bei mir bleibt wieder einmal die Frage offen: Warum eigentlich. Soulfly besteht wirklich nur aus erfahrenen Protagonisten, die Ihr Handwerk verstehen, aber dennoch ist der Sound viel zu basslastig, was man als Eintagsfliege erachten und sich beherzt auf den Mischer schmeißen könnte, hätte man nicht erst den gleichen Sound in Wacken erlebt. Abgesehen davon kann man von einem guten aber lange nicht so mitreißendem Konzert wie bei den eben angesprochenen Genrekollegen Ektomorf reden. Ein bisschen traurig mutet es an, dass am fenetischsten die Songs gefeiert werden, die unter dem federführenden Max Cavalera noch bei Sepultura entstanden sind. Und sein wir doch mal ehrlich. Die zwei Burner „Refuse resist“ und „Roots, bloody Roots“ sind für zwei Bands einfach zu wenig. Wer sich jedoch in Geduld üben kann, kommt bei diesen beiden Krachern garantiert dennoch auf seine Kosten. Pain Wieder einmal, wie könnte es auch anders sein, schloss Genie Peter Tägtren mit seinem Soloprojekt Pain die Pain Stage und das Festival insgesamt ab. Glücklich und zufrieden schon fast auf dem Weg Richtung Zelt wurde ich dann vom wohl besten Feuerwerk, dass ich jemals live sehen durfte im wahrsten Sinne des Wortes überrascht, obwohl ich dieser Ballerei generell eher weniger abgewinnen kann. Doch erweckte dieses den Eindruck, alle Feuerwerkskörper wären in Richtung Betrachter in einem beeindruckenden Halbkreis abgeschossen, was der Vorführung einen ganz besonderen und unvergesslichen Touch verlieh. Beeindruckend.
FazitPositiv: die recht kurz wirkenden Spielzeiten der einzelnen Bands erschienen zunächst als Kritikpunkt, entpuppten sich jedoch als Segen für alle, denen Zugabe-Rufe und „sich bitten lassen“ seitens der Bands auf die Nerven geht – denn die Bands achteten, soweit wir es gesehen haben, sehr auf Pünktlichkeit und verschwendeten keine Minute – einige fingen (vor allem am Freitag) sogar früher an zu spielen, als es geplant war. Negativ: gegen den Schlamm vor den Bühnen am Donnerstag hätte man etwas unternehmen können, oder sind Rindenmulch und Stroh so teuer? Zu Gute zu halten ist, dass die Situation auf und vor den Campingplätzen sicherlich zu jenem Zeitpunkt mehr Aufmerksamkeit erfordert hat (nur eine von 13 Spuren zur Glaskontrolle war befahrbar, was einen stundenlang anhaltenden Stau verursachte). Donnerstag - Freitag - Samstag - Fazit Anja Späte, Christian Schneider |
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