Summer Breeze 2007

Donnerstag (16.08.2007)


Swallow the Sun

AlleSwallow the sunr Anfang ist schwer, so schien es – die Zuschauermenge war zunächst überschaubar, und Swallow the sun wirkten vielleicht deswegen nicht so recht motiviert. Sie versuchten zu dieser frühen Stunde nicht, ihr Publikum mitzureißen, obwohl die Musik durchaus großes Potential für begeisternde Auftritte hat. So spielten sie ihr Set spielten hervorragend runter, jedoch machte es eher den Eindruck, als würden sie dabei eine Liste abhaken – es ging ihnen kein Lächeln über die Lippen. Fazit: ein passabler Auftritt mit kleinen Abstrichen für die eher verhaltene Spielfreude der Band.

Fear my Thoughts

Fear my thoughtsDie melodiöse Musik von Fear my thoughts kam leider nicht so gut rüber wie auf Platte – die Person am Mischpult benötigte einige Lieder, um sich auf den Sound der Band einzustellen. Wer die Truppe so zum ersten Mal sieht und nicht kennt, dem mag so wohl verborgen geblieben sein, was die Songs ausmacht.

After Forever

After ForeverDer gute Sound überzeugte auf anhieb, die Band bestach wie immer mit einer souverainen Performance ihres klassisch angehauchten Metals. Den ein oder anderen mag es überrascht haben, dass die Band einen so guten Draht zu Doro hat, dass diese ein parr Songs im Duett mit der Sängerin Floor Jansen zum besten gab, und auch auf der neuen CD als Gastsängerin zu hören ist. Die beiden Stimmen harmonierten wunderbar, das lässt vom Silberling nur Gutes erwarten.

 

Krypteria

KrypteriaKrypteria passten aufgrund der häufig Assoziationen zu Schlagern weckenden Texte nicht so recht zum Gros der Running Order, schlugen sich jedoch wacker vor der im Laufe des Konzerts stetig anwachsenden Fanmenge. Böse Zungen behaupten, der Hauptgrund hierfür sei die Optik der Sängerin, was bei diesem derart engagierten und energischen Auftritt der Band jedoch mehr als ungerechtfertigt ist. Alle Bandmitglieder steigerten sich sehr rein und man sah der sich auch in Korea großer Beliebtheit erfreuenden Band die Spielfreude an den Gesichtern deutlich an. Alles in allem ein sehr starker Auftritt.

Nevermore

Eine große menge Fans fand sich in der Dämmerung vor der Main Stage ein, um die altgedienten Recken von Nevermore spielen zu sehen und zu hören. Sie sind einNevermorezigartig in ihrer progressiven Interpretation des Thrash Metal und werden angeführt von einem der Ausnahmesänger des Metals, Warrel Dane, dessen Tage, an denen mehr über  seine Eskapaden und sein Hang zur Sucht geschrieben wurde wohl endgültig vorbei zu sein scheinen. Weit entfernt vom Zusammenbruch - ganz im Gegenteil stark energiegeladenen - schmetterte Warrel laufend und springend einen Klassiker nach dem anderen hinaus. Auf die technischen Fertigkeiten der restlichen Band, für die jene mitunter bekannt ist, muss man wohl nicht eingehen. Sehr routiniert wusste Nevermore das Publikum zu begeistern, das ist schon die ganz große Unterhaltung.

Tanzwut

TanzwutDer von einigen heiß ersehnte Auftritt von Tanzwut setzte noch eins drauf, was die Beteiligung der Fans am Konzert anging - die mitreissende mittelalterliche Musik sowie eine bewegte Performance der Band verleiteten auch noch in den hinteren Reihen einige Fans zum Tanzen.

Amon Amarth

Der nach Einschätzung der Autoren beste Auftritt des Tages war der von Amon Amarth. Mit einem aufwändigen Bühnenbild aus einem Schiffsrumpf und Wällen aus Amon AmarthPfählensowie der kämpfenden Wickingertruppe und der an einigen Stellen integrierten Pyro-Show (die verglichen mit In Flames jedoch eher zurückhaltend wirkt) setzte die Band ihre Songs eindrucksvoll in (Wikinger-)Szene. Dabei hätten sie diese Show und Bühnenbild gar nicht nötig, da die Band und insbesondere Sänger Johan Hegg gerade einem Wickingerepos stiegen sein könnte.
Umso interessanter ist es zu werten, dass Amon immer wieder darauf pochen, lupenreinen Death Metal zu spielen und sich weit von der Sparte Viking Metal distanzieren. Gibt es doch keine Metalband auf der Welt, die mehr an ein Schiff voller rauher Sachsen denken lässt, die auf Eroberungszug sind - dazu sind die Texte zu stilprägend und die Songs zu glorreich.
Auchlive kann der Fünfer alle Qualitäten ausspielen und haute eine Midtempo Nummer nach der anderen raus. Das sehr textsichere und zahlreich erschienene Publikum wusste das durchaus zu schätzen und feierte jeden Song. Das Gelände war derart voll, dass sich die Ordner bei den Campingplätzen schon fragen mussten, ob den das Festival bereits vorbei sei. Das ist jedoch kein Wunder, bedenkt man, dass es wohl keinen Metalfan in Europa gibt, der nicht „The pursuit of vikings“ pfeifen könnte.

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Donnerstag - Freitag - Samstag - Fazit

Anja Späte, Christian Schneider

 

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