WACKEN 2022

Bei bestem Wetter, fast schon zu warm und ungewöhnlich trocken, kehrte das Festival mit einigen Neuerungen im Vergleich zur letzten Ausgabe 2019 zurück.

So ertönte zum Beispiel jeden Morgen eine Stimme aus dem Lautsprecher auf den Campingplätzen und informierte die Besucher mit einer Wetterdurchsage.

Wie mittlerweile in allen Gesellschaftsschichten hat auch auf der WOA der Nachhaltigkeitsgedanke Einzug gehalten. So wurde ein Bauernmarkt eingerichtet, auf dem regionale Erzeuger ihre Waren anbieten konnten und so die Versorgung der Festivalbesucher zusätzlich sicherten. Eine schöne Idee, die nach meinem Eindruck gut angenommen wurde.

WOADer kleine Bruder der Hauptbühnen, die „Louder Stage“, bekam einen neuen Standort mit größerem Vorplatz. Ob sich das so durchsetzt, wird sich zeigen, denn die neue Platzwahl hatte nicht nur Vorteile. Viele Besucher, die ich befragte, beklagten sich, dass der Sound der „Louder Stage“ zu weit ins Gelände drang und die anderen, kleineren Bühnen störte.

Laut Veranstalter wollte man mit der Verlegung die Eigenständigkeit der Bühne unterstreichen. Außerdem konnte der Vorplatz vergrößert werden. Auch das war meiner Meinung nach gut und notwendig. Außerdem bot das leicht ansteigende Gelände auch aus den hinteren Reihen eine gute Sicht auf die Bühne.

Um Platz vor der Bühne zu gewinnen, wurden der Metalmarkt und der Biergarten mit der kleinen Biergartenbühne des Festivalgeländes verbunden und vor die Tore des Campinggeländes gestellt.

WOADie diesjährige Trockenheit verwandelte das Gelände schnell in eine Staubwüste. Manch einer blickte hoffnungsvoll zum Himmel und wünschte sich einen kurzen Regenschauer, der aber in diesem Jahr ausblieb. Gegen Ende des Festivals zogen immer mal wieder Wolken über das Gelände, aber es fielen nur wenige Tropfen. Dafür wurde es etwas kühler.

Während es im Infield mehrere kostenlose Trinkwasserstellen gab, fand ich außerhalb nur eine einzige. Vor allem in den Pausen zwischen den Hauptbühnen bildeten sich lange Schlangen.

WOADas Gelände kam mir viel weitläufiger vor, als ich es noch von 2019 in Erinnerung hatte. Positiv zu erwähnen sind jedoch die erweiterten Sitzmöglichkeiten und überdachten Plätze im Wackinger Village. Sowie die schon romantisch anmutenden Sitzgelegenheiten im Infield, die zum Verweilen einladen.

Wie schon bei anderen Festivals folgte auch das WOA22 dem Trend, das Festival zu verlängern. Diesmal startete das Festival einen Tag früher. Mittwoch war nun der offizielle Beginn, dafür wurden die Bühnen nur bis 2 Uhr und nicht wie bisher bis 3 Uhr bespielt.

Bessere Organisation bei der Bändchenausgabe nötig! Zu Stoßzeiten musste man stundenlang in der prallen Sonne anstehen, um sein Bändchen und Einlass zu bekommen.

Mittwoch

GLORYHAMMER Lange mussten die Fans auf die vom Pech verfolgten Briten warten. Wegen eines gestrichenen Fluges reisten die Kämpfer der "Hoots” aus Birmingham mit dem Auto an und steckten im Stau fest. Dank einer Polizeieskorte kamen sie mit 30 Minuten Verspätung an der Louder Stage an. Leider waren es nur 15 Minuten, aber ich denke, es hat sich gelohnt. In der Vergangenheit lief es nicht so gut für das W:O:A. 2016 mussten sie wegen Krankheit absagen und 2019 waren sie zwar pünktlich auf der Bühne, aber ihr Auftritt wurde wegen eines Unwetters vorzeitig abgebrochen. Ich drücke ihnen die Daumen für das nächste Wacken.

WOAAVANTASIA spielten zum fünften Mal auf dem Wacken-Festival und präsentierten stolz ihr neues Album mit dem aktuellen Titel "A Paranormal Evening With The Moonflower Society". Das Publikum konnte die Show kaum erwarten! Sammet rief begeistert aus: "Wie habe ich mich darauf gefreut, das wieder zu sagen: Guten Abend, Wacken! Seine Ankündigung, heute nicht viel zu reden, erwies sich als falsch, denn "zweieinhalb Jahre im Keller waren genug".

MICHAEL MONROE kannte ich zu meiner Schande noch nicht, aber es war ein Vergnügen die Show zu sehen. Ich dachte so in mir.  Sieht ein bisschen aus wie die „gute Seite“  von Alice Cooper. Wenn man mit 60 Jahren noch so die Bühne rockt, hat man definitiv was richtig gemacht. 

Den Abschluss bildet THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA, ein Nebenprojekt von Sänger Björn Ove Strid, das den Pop-Rock der 80er Jahre erfolgreich wieder aufleben lässt. Die Band verbreitet Spaß und gute Laune auf der Bühne und schafft es, dass selbst eingefleischte Metaller vor Freude tanzen und mitwippen. Mit Songs wie "Satellite", "Gemini" und dem gefeierten Klassiker "West Ruth Ave" bringen sie die Party so richtig in Schwung. 

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