Auftakt des ersten offiziellen Festvialtages bilden In Extremo. Lange Jahre wurden die Mittelalterrocker, die inzwischen Punk-Anleihen bis hin zur straighten Rammstein-Nummer mit ihren Wurzeln verbinden, ihrer Omnipräsenz wegen links liegen gelassen. Die beste Wackenhistorie hat die Band auch nicht zu verzeichnen,doch am heutigen Tag ist bei InEx Spielfreude und Professionalität vereint. Die Setlist, dem 20-jährigen Bandgeburtstag geschuldet, tut Ihr Übriges, um ein geiles Konzert perfekt zu machen. Klassiker wie "Vollmond" und "Omnia sol temperat" bis hin zu "Sängerkrieg" lassen fast keine Wünsche offen. Ob eine Band es nötig hat, die Fans dazu zu animieren „Happy Birthday, In Extremo“ zu singen, sei mal dahingestellt. Geil war es dennoch.
Rob Zombie? Wir hüllen den Mantel des Schweigens darüber.
Ein Bier später wird die Luft bei Dark Tranquillity gleich merklich schwerer. Die Göteborger fegen mit Klassikern wie "Lesser Faith" los wie die Feuerwehr, scheinen jedoch Mitleid mit den bekanntermaßen empfindlichen Metalhead-Hälsen zu haben, da Sie das Tempo über "Wonders At Your Feet" bis hin zu "The Silence in Between" drosseln. Wird ein Besucher des Zeltes bis dato nicht schon längst vom schwedischen Sog erfasst, so zieht "There In" auch diesen noch mit. Einzig der Regler von Mikael Stannes Mikro sorgt für das ein oder andere Stirnrunzeln bei einem guten Auftritt.
Wer mit sanften Tönen den Abend ausklingen lassen will, hat hierzu bei Eric Fish bestens die Gelegenheit. Auch wenn der charismatische Sänger & Songwriter von der coolen Tradition mit drei Gitarren, drei Barhockern und einer Whiskeyflasche aufzuwarten abweicht, so sorgt der ungewohnte Synthesizer für einen großen Abgang mit dem "Bard Song" der blinden Gardinen. Es bleibt auch zu bezweifeln, ob die Anwesenden, um der Tradition dann auch gerecht zu werden, sich allesamt auf den leicht angeschlagenen "Holy Ground" setzten.
Unter dem Motto „Tribut an Bands aus Wacken und welche, die nach Fish mal Deutschlands Norden bespielen sollten“, werden einige 'Band fremde' Klassiker gespielt, ergänzt um "Anders sein", der einzigartigen Kritik am drohenden Verlust der Persönlichkeit in der heutigen Gesellschaft. Zum Schluss noch die eigens verfasste Wacken-Hymne, die gratis auf seiner Homepage zur Verfügung stehen wird. Immer wieder gerne in diesem Theater.
Wer es lieber etwas feudaler mag, findet sich nicht im Wackinger, sondern vor den großen Bühnen ein, wo es eine grandiose Show mit einem Mix aus Savatage und dem Trans-Siberian Orchestra gibt. Im Vorfeld konnte man sich schon über die Running Order wundern, auf der zur selben Zeit beide Bands auf beiden Hauptbühnen spielen sollten. Was soll das denn werden? Aber wie ich Wacken kenne was besonderes. Und so ist es auch. Erst spielen auf der Black Metal Stage Savatage, dann auf der True Metal Stage das TSO. Im Anschluss nimmt das TSO sogar beide Bühnen in Anspruch. Mit musikalischer Höchstleistung und einer wunderschönen Bühnenshow. Ein bissel viele instrumentale Stücke sind es meiner Meinung nach, denn ich würde gern mehr von dem Gesang hören. Trotzdem gefällt mir der Auftritt sehr gut und meine Erwartungen werden erfüllt.
weiter
Mittwoch - Donnerstag - Freitag - Samstag
|
|
Anzeige
> |