Am Morgen des vierten Festivaltages des Summer Breeze luden End of Green zum zünftig-bayrischen Weißwurstfrühstück, um in entspannter Atmospäre über ihr gerade erschienenes Werk „The Sick’s Sense“ zu plaudern. So hatte ich die Ehre, bei Kirk Kerker (KK) am Tisch zu sitzen, und ihn mit einigen Fragen belästigen zu dürfen, die der sympathische Gitarrist mir freundlich und geduldig beantwortete. Zuerst wollte ich natürlich wissen, wie die Band den Auftritt am Vortag empfunden hatte, bei dem wieder zahlreiche Fans alle bekannten Texte mitgegrölt und einige Crowdsurfer die Luft unsicher gemacht hatten. KK hat dieser Auftritt viel Spaß gemacht – man hat der gesamten Band die Entspanntheit und die Freude über die Resonanz der Zuschauer auch deutlich angesehen. Die „Pain Stage“ des Summer Breeze, auf der der 2008er-Auftritt stattfand, weckt bei EoG Heimatgefühle, wie KK gestand. Mit dem Veranstalter des Festivals ist die Band quasi groß geworden, vermutlich keine andere Kapelle war so häufig Bestandteil des LineUps wie EoG. Und sie haben sich Mühe gegeben, etwas besonderes zu spielen - das melancholisch-depressive „I hate“ ist ein für die Band sehr wichtiger Song, den es bislang nicht oft live zu hören gab. Erst recht nicht in einer neuen Version, die mit Klavier untermalt wurde. KK merkte an, dass dies kein Party-Song ist, und dass sie deutlich beobachten konnten, wie die Leute währenddessen immer ruhiger wurden und aufmerksam zuhörten. Ich war natürlich auch neugierig zu erfahren, was die Band dazu gebracht hat, bei der zum besten gegebenen Version des (zugegeben schon ein paar Jahre alten) Songs „Everywhere“ statt „we are young, we are wild“ „we are old, we are wild“ zu singen. Anscheinend war das nicht nur mir aufgefallen, KK meinte, sie hätten bei der Stelle einiges Gelächter im Publikum gesehen. Und dass sie ja mittlerweile auch alt seien und immer authentisch bleiben wollten. Darum ist diese „Aktualisierung“ auch auf der „The Sick’s Sense“-Acoustic-Bonus-CD so zu hören. Beim Thema Silberling angekommen, verriet KK, dass sie sehr lange nach einem Produzenten suchen mussten, der sich die Umsetzung ihrer Verbesserungswünsche im Vergleich zum letzten Longplayer zutraute. In München wurden sie dann fündig, und sind nun auch sehr zufrieden mit dem Sound ihres neuen Werkes. Der Produzent ist ein sehr entspannter Mensch, der sich voll in die Musik hineingedacht hat, ohne sich zu sehr von anderen Meinungen beeinflussen zu lassen. Dass „The Sick’s Sense“ auch als klassisch-kultiges Vinyl erscheint, war ein langgehegter Wunsch der Band, und KK schilderte begeistert, wie schön es sei, wenn auch relativ junge Fans dann mit leuchtenden Augen mit einer Schallplatte unter dem Arm zur Autogrammstunde kommen, um sich entsprechend extragroße Unterschriften abzuholen. Dass die Band trotz des Erfolges nicht abgehoben wirkt und ihren Fans so nahe steht, macht sie sehr sympathisch. So waren auch die witzigen Videos, die es während der Aufnahmen zum neuen Album bei myspace zu sehen gab, nicht professionell geplant und gedreht, sondern wurden von EoG selbst spontan gefilmt und zusammengestellt. KK wies aber lachend darauf hin, dass im Studio vorrangig gearbeitet wurde, nicht dass hier ein falscher Eindruck entstünde. Die Band freut sich nun auf die Tour im Herbst und die Reaktionen der Fans auf „The Sick’s Sense“. |
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Bilder vom Summer Breeze 2008 Gig |