Soul Takers - Flies in a jar


Soul TakersMit Soul Takers hat sich Dragonheart Rec. einen stark klassisch angehauchten Fisch an Land gezogen. Gegründet wurde die Metal-Formation von den zwei Pianistinnen Francesca und Federica Badalini, die im Metal die Evolution der Klassik ansehen. Der Gedanke gefällt ganz gut. Dementsprechend gespannt war ich auf das neue Album Flies in a jar, doch überzeugt das Gehörte auf den ersten Durchlauf recht wenig. Der Ursprung in der Klassik ist da noch die positivste Komponente. Alles andere um das Piano wirkt konstruiert und erzwungen. Die Kompositionen, und hier darf durchaus die Rede davon sein sind alle im Kern von wunderschönen tragenden Melodien, doch fehlt einfach die Durchschlagskraft. Die Gitarren wirken höchstens ergänzend, aber nicht im Einklang. Das Ganze wirkt mehr wie ein Soundtrack, der an Gewaltigkeit und Modernität benötigt und daher Gitarren mit einbaut.
Die Stimme Dinos betrachte ich als Strafe für die Menschheit. Dieser Mann hat einfach keine Metal-Stimme. Wenn diese Kombo nicht den Titel der nervigsten Band der Welt einheimsen will, sollten sie Dino schleunigst austauschen, da er einen mit wenigen Ausnahmen schon nach kurzer Zeit die Wände hochgehen lässt. Da ist der weibliche Gesangspart doch deutlich stärker und entspannender. Individuelle Klasse an den Instrumenten lässt sich hingegen nicht verleugnen, war allerdings auch bei diesem musikalischen Background nicht anders zu erwarten war. Die Phasenweise auftretenden Violinen unterstreichen noch mal schön den melodiösen und erhabenen Part.

Fazit:
Ein enttäuschender Gesamteindruck, der zuallererst von Sänger Dino gefördert wird. Alles andere klingt gut, wenn auch konstruiert, aber mit ordentlichem Potential. Da könnte tatsächlich eine neue Musikrichtung heranreifen, die auch Klassik-Fans für den Metal begeistern kann, doch benötigt das ganze noch viel Zeit zu reifen.
2/10

Christian Schneider

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