Born From Pain - War


Born from PainMan könnte meinen, ein ständiger Formationswechsel nage kontinuierlich an der Substanz einer Band. Der holländische Hardcore-Fünfer Born From Pain scheint dagegen gestärkt und regelrecht kraftstrotzend aus diesen Umständen herauszutreten, was sie mit Ihrem neuesten Release War unter Beweiß stellen. Die an Bolt Thrower anlehnenden brachialen Midtempo-Riffs und das Aggro-Shouting von Sänger Ché verschmelzen zu einer musikalischen Dampfwalze. Doch diese schließt, im Gegensatz zu den Vorgängeralben, mehr Melodie mit ein, die das Album deutlich abwechslungsreicher ausfallen lässt. Man bewegt sich musikalisch in Richtung Metalcore, der sich ja selbst auf dem Hardcore-Punk nebst Trash und Death-Metal begründet.
Eine Besonderheit des Albums ist das für Born From Pain untypische, sechsminütige Instrumentalstück The War is on. Stop At Nothing und Grey Life arbeiten mit schön melodiösen Metalcore-Arrangements. Der Mosh-Hammer des Albums ist sicherlich das von Pepe (Hatebreed) unterstützte Scorched Earth, dicht gefolgt von Doomsday Clock. Die große Überraschung wurde jedoch mit Iron Will aufgetischt, das stark ausgeprägte Death-Metal-Anleihen in sich birgt, die an Amon Amarth erinnern lassen. Die Band hat meines Erachtens genau den Nerv der Zeit getroffen. So sollte sich moderner Hardcore anhören. Dass der Band bereits die Akzeptanz der Kollegen gewiss ist, erkennt man an den Gastauftritten von Jan Chris (Gorefest), Pepe (Hatebreed), Lou Koller (Sick of it all) und Mark Greenway (Napalm Death) auf diesem Release.


Fazit:
Diese Scheibe stellt sogar das neue Supremacy von Hatebreed, der wohl prägendsten Band dieses Genres der letzten Jahre, in den Schatten. Man ist musikalisch einen großen Schritt nach vorne gegangen und dürfte nun in der Lage sein, Hatebreed das Hardcore-Monopol streitig zu machen. Für alle Hardcore-Fans an dieser Stelle eine klare Kaufempfehlung. Dieses Album sollte eure Sammlung nicht missen. All jenen, die dem Metalcore gehörig sind und denen Hardcore und insbesondere Born From Pain bis dato zu monoton erschien, möchte ich dazu raten dieser Platte eine Chance zu geben. Viel Spass beim Moschen! :)
7/10

 


Christian Schneider

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