Killswitch Engage

04.06.2007, Stuttgart LKA

Ich kann die Jahre nun schon fast nicht mehr abzählen, die ich nun auf mein erstes Killswitch Engage Konzert wartete und nun sollte es endlich so weit sein. Nachdem meine Hoffnungen mit dem Canceln des Ursprünglichen Termins erst einmal zerschossen wurde hat man schnell bestätigt, dass meine Helden im Juni wieder ins LKA Longhorn kommen würden, um das Konzert nachzuholen. Dieser Tag war nun gekommen und das erste Ärgernis ließ nicht lange auf sich warten. Da verabredet man sich außerhalb, will aber wegen der kleinen Schlange kurz seinen Stempel holen, wird dann aber nicht mehr rausgelassen, mit den Worten, dass Stempel erst gäbe, wenn die erste Band anfängt zu spielen. „Hallo, hat denen jemand ins Gehirn…“. Es tut mir leid. Wenn man mich nicht reinläßt, ok. Wenn man mir wenigstens einen guten Grund angibt, ok. Aber einfach nichts in Wort und niemanden in Tat raus zu lassen, fand ich echt unverschämt. Hinzu kam natürlich, dass ich ausgerechnet an diesem Abend mein Handy im Auto habe liegen lassen. So fing das ganze herrlich an, dass ich erst mal um 20:00 Uhr einen Sprint in Richtung Treffpunkt machen durfte, als Sanctity schon spielte. Ausgerechnet eine meiner Lieblingsbands, die als Amis sicher auch nicht so schnell wieder vorbeischauen. Ich rechne dies mal nicht dem Label zu, sondern sehe es als Verkaufsmaßnahme des LKA’s, niemanden mehr heraus zu lassen, damit intern konsumiert wird…
Das überragende Konzert ließ dann schnell wieder alles vergessen machen. Die Opener Sanctity sind nicht von ungefähr einer meiner Lieblinge geworden. Nicht nur, weil Leadsänger Jared ein echt netter Typ ist, sondern weil diese Jungs einfach verstehen, wie man guten Metal macht. Ihre Interpretation des Thrash-Metal ist einmalig, die Art wie sie es spielen großer Sport und die Bühnenpräsenz einfach umwerfend für eine Band, die erst ein Album veröffentlich hat. Das beansprucht den Halswirbel schon enorm, aber auch melodiös ein echter Gewinn für den Thrash Metal.
Danach übernahm As I lay dying das Zepter. Die Metalcore-Kombo spielte fast genauso klasse auf. Von der Natur her schon viel geeigneter für das Moschen, allerdings fehlt an auch ein wenig der Ausgleich, den Songs wird nicht viel Raum gelassen. Meist von vorne bis hinten durchgeschreddert, was einen hohen Spassfaktor hat, aber im Nachhinein nicht so viel Eindruck hinterlässt, als wenn auch ein Gegenpart vorhanden ist. Insgesamt natürlich ein idealer Einheizer für KSEDen Veranstaltern sei an dieser Stelle ein Lob ausgesprochen, da die beiden Vorbands an diesem Abend allein schon den Eintrittspreis gerechtfertigt haben.
Und dann kamen endlich die Herren des heutigen Abends. Ich erwartete viel, und dennoch wurde dies noch übertroffen. Obwohl Adam D. nicht dabei war und daher sicherlich viel an Show und einiges gesanglich auch fehlte, war der Auftritt der absolute Hammer. Ich frage mich heute noch, nachdem ich dem Kreislaufkollaps nahe nach den ersten vier Songs aus der zweiten Reihe flüchtete, wie das andere das ganze Konzert über ausgehalten haben. Die Stimmung wurde durch Killswitch Engage unglaublicher Weise noch besser. Die Präzisionsarbeit, die diese Jungs auf der Bühne leisten ohne dabei steif zu wirken ist einfach der Hammer. Die Drumms, Gitarren, Bass, alles genial gespielt. Dazu kommen noch Howards Vocals, Screams und Growls, die spielend den ganzen Raum einnehmen, einen Umschmeicheln, zum Träumen bewegen und nicht mehr loslassen. Hinzu kam noch die klasse Menge, die wie ich wirklich jeden Refrain so laut mitsang, dass die Begeisterung in der allgemeinen Stimmung noch mehr wuchs. Bombastisch. Jederzeit wieder. KSE rules.


Christian Schneider